Meine Frau und mich beschäftigen in diesen Tagen
angesichts des nahenden Endes unserer Regensburger Zeit viele Fragen …
– Wo werden wir als Nächstes wohnen? (Grundsätzlich ist hier die Entscheidung gefallen: Es
wird wohl in meine Heimatstadt Schweinfurt
gehen.)
– Wo und wie wird dort unsere neue Wohnung sein?
– Welche Gemeinde werden wir am neuen Wohnort besuchen?
– Wie sehen unsere zukünftigen Aufgaben aus?
– Wo und wie wird dort unsere neue Wohnung sein?
– Welche Gemeinde werden wir am neuen Wohnort besuchen?
– Wie sehen unsere zukünftigen Aufgaben aus?
In solchen „Wechsel- und Übergangszeiten“ stellen
sich natürlich auch Gefühle der Unsicherheit und
der „Zukunftsangst“ ein. Gestern wurde mir zum
ersten Mal bewusst, dass uns auch Geschwister
fehlen werden (aus Regensburg, wo wir elf Jahre
lang waren) – und auch manche Veranstaltungen,
die wir jahrelang regelmäßig besucht und z. T.
mitgestaltet haben. Aber es gibt eben auch
Situationen und Zeiten, wo man einen klaren
„Schnitt“ machen muss.
Und für meine Frau, die eigentlich Schweizerin ist
und immer wieder einmal Sehnsucht nach ihrem
Heimatland verspürt, ist es ein noch größerer
Wechsel als für mich, der ich in gewisser Hinsicht
auf „vertrauten Boden“ und zu alten Bekannten
und Freunden zurückkehren werde. (Zum Glück
aber war Margrit in den letzten 28 Jahren schon oft
in meiner Heimatstadt).
Sie hat sich übrigens einmal folgendes Zitat notiert: „Du wirst nie irgendwo ganz zuhause sein. Denn ein Teil deines Herzens wird immer woanders sein. Das ist der Preis, zu zahlen für den Reichtum, Menschen an mehr als einem Ort zu kennen und zu lieben.“
Und mir kommt immer wieder einmal ein Abschnitt
aus einem alten Buch von Pfr. Erich Schnepel in den Sinn, das ich bis heute sehr schätze. Es gibt darin
einen Abschnitt, den ich nie vergessen habe und
hier zitieren möchte – und er ist mir, wie in früheren
T agen, so auch jetzt wieder Lichtstrahl und Wegweiser hinein in eine unbekannte Zukunft: „In
jedem Jahrzehnt haben Menschen geglaubt,
Grund unter den Füßen zu haben und von da aus
ihr Leben bauen zu können. Jedes Mal zeigte es
sich, dass man nicht auf Felsengrund stand,
sondern in Wirklichkeit auf einem riesigen Floß, das
vielleicht aus sehr starken Baumstämmen gezimmert war, das aber im Strudel der Katastrophe
zerbrach und in seiner vorübergehenden Bedeutung sichtbar wurde. Alle paar Jahre wurde der
Mensch des 20. Jahrhunderts [und ich füge an: auch des 21.!] genötigt, sich ein neues Floß zu zimmern, denn man kann nicht leben und handeln, wenn man nicht einen festen Punkt hat, von dem man ausgeht. …
Gleichzeitig aber gab es in allen Jahrzehnten
Menschen, die voll Staunen inmitten aller Katastrophen vor der Tatsache standen, dass das Fundament, das sie trug, durch alles hindurch hielt. Sie
brauchten nicht fortwährend ein neues Floß zu
zimmern. Sie standen wirklich auf Felsengrund, der
sich nicht änderte. Voll Staunen stellten sie fest,
dass es einen einzigen Punkt in der ganzen
Katastrophe gab, der sich nie änderte. Das war
Jesus. Er war in jedem Jahrzehnt in all der wechselnden Szenerie immer derselbe. Man war nicht
getäuscht, wenn man sein Leben mit ihm zusammenschloss. Es könnte eine demütig-stolze Freude
über die kommen, die inmitten all der Krisen und
Fiebererscheinungen des 20. Jahrhunderts
erfahren haben, dass Jesus unveränderlich derselbe bleibt und mit einer Einzigartigkeit sondergleichen ihr Leben trägt und gestaltet. “ (aus: „Die
befreiende Botschaft – Bibelstudien zu Römer
5–8“, S. 15–16).
Das macht auch mich getrost und ruhig.