Die Verantwortung der Gemeinde

Autor

Joel Fey

Kategorie

Magazin Ausgabe

1 / 2019

Dass Jesus seine Jünger aufruft, das Evangelium in die Welt zu tragen, ist uns allen sehr deutlich vor Augen. Doch ich habe mich schon oft gefragt: „Welche Verantwortung hat die örtliche Gemeinde?“ Natürlich wollen wir Missionare aussenden und uns mit Aktionen bemühen, das Evangelium zu verbreiten. Doch welche Prioritäten und Möglichkeiten sollte eine örtliche Gemeinde haben, damit die zentrale Aufgabe der Verbreitung des Evangeliums wirklich geschieht?
„Wandelt nun würdig des Evangeliums des Christus, … dass ihr feststeht in einem Geist, indem ihr mit einer Seele mitkämpft mit dem Glauben des Evangeliums …“ (Phil. 1,27)
Im Philipperbrief macht Paulus klar: Hauptsache, das Evangelium läuft! Jedoch spielen der heilige Wandel jedes Einzelnen und die Einheit innerhalb der Gemeinde eine wichtige Rolle. Die Gemeinde kann das Evangelium nur kraftvoll verbreiten, wenn alle „mit einer Seele“ mitkämpfen. Damit Geschwister in Einheit leben können, muss jeder dem Anderen in einer demütigen Haltung, die des Evangeliums würdig ist, begegnen. Somit ist das Anstreben von Einheit und Frieden in der Gemeinde die Grundlage dafür, gemeinsam das Evangelium zu verbreiten.
„… und euch in nichts erschrecken lasst von den Widersachern, was für sie ein Beweis des Verderbens ist, aber eures Heils, und das von Gott.“ (Phil. 1,28–29)
Wenn sich eine Gemeinde konkret aufmacht, um das Evangelium zu verbreiten, wird der Widersa- cher versuchen, dies zu verhindern. Doch das darf uns nicht erschrecken! Im Gegenteil: Wenn wir trotz Widerstand nicht aufhören, das Evangelium zu verbreiten, wird es für die Ungläubigen zum Beweis, dass sie verloren sind. Und was löst der Widerstand bei uns Gläubigen aus? Die Gewissheit, dass wir selbst Rettung erfahren haben. Warum sonst sollten wir trotz Widerstand und Leid dranbleiben, diese Botschaft der Rettung weiter zu verbreiten?
Als Geschwister in Einheit zu leben ist die Grundlage kraftvoller Evangelisation. Es ist die Verantwortung der Gemeinde, Möglichkeiten zu schaffen, damit sie verstärkt beginnen kann, mit dem Evangelium in die Welt HIN-EIN-ZU-WIRKEN.
HIN-gehen – ins persönliche Umfeld, oder bei Straßeneinsätzen in die Stadt, …
EIN-laden – zu evangelistischen Veranstaltungen, Sonntagsgottesdiensten, zur Frauen- und Männerarbeit, zur Jungschar, …
ZU-rüsten – um zu motivieren, Hilfe und Ideen zu geben, Möglichkeiten zu schaffen, Schulungen zu besuchen, …
WIRKEN – durch diakonische Hilfe, durch Dienst an Menschen aus Liebe, durch das „Leuchtenlassen“ des „christlichen Lichts“ …
Es gibt viele gute und kreative Möglichkeiten, doch nicht jede Gemeinde kann und soll alles tun. Doch was tun wir denn genau? Tun wir das, was wir tun, sehr bewusst und zielgerichtet – oder weil wir es schon immer so getan haben? Oder tun wir nichts mehr, weil wir erlebt haben, dass es sowieso nichts bringt? Wie kann man eine örtliche Gemeinde so prägen, dass Evangelisation für den Einzelnen und für die ganze Gemeinde ein Hauptthema ist?