Gemeindegründung ist Teamwork

Autor

Wilhelm Diegel

Kategorie

Magazin Ausgabe

2 / 2019

Gemeindegründung ist ein Kreislauf. Einander dienen wiederholt sich. In den vergangenen Jahrzehnten war es das größte Anliegen des EfA-Komitees, auf den Herrn zu hören, um zu wissen, wo eine Gemeinde entstehen soll und wie man ihr gemeinsam als Netzwerk dienen kann. Viele Brüder und Schwestern bringen sich mit ihren Gaben ein. Gemeindegründung ist Teamwork.
1. Petrus 4,10: „Dient einander, jeder mit der Gnadengabe, die er empfangen hat, als gute Haushalter der mannigfaltigen Gnade Gottes“. Im Nachfolgenden halten wir einige Dienste in Kurzform schriftlich fest, die uns bei Evangelium für Alle als gute Haushalter der Gnade Gottes wichtig sind, um sie Gemeinden in ihrer Gründungszeit und darüber hinaus anzubieten.

IN DEN PHASEN DER ENTSTEHUNG (1) UND FESTIGUNG (2)

Evangelisation: Joel Fey ist bereit, mit der Gemeinde nachzudenken, wie Menschen vor Ort erreicht werden können. Durch Schulung werden Einzelne ausgerüstet, das Evangelium persönlich auf der Straße und im eigenen Kreis präzise weiterzugeben.
Ältestendienst: Solange die Gemeinde geistlich nicht selbstständig ist, werden Älteste aus anderen befreundeten Gemeinden oder Brüder aus dem Komitee den Ältestendienst ausüben. Um die Arbeit vor Ort zu leiten, wird ein Verantwortlicher aus dem Gründungsteam benannt.
Personal bieten und führen: Gemeinsam wird überlegt, ob eine 50- bis 100-%-Stelle sinnvoll ist, um die Arbeit vor Ort gezielt zu entwickeln. Durch das TfM-Gemeindegründung lassen wir Leute ausbilden, die in einer Gemeindegründungssituation eingesetzt wer- den können. Diese Mitarbeiter werden durch das EfA-Komitee geführt und begleitet.
Unterstützung bei Kasualien: Nicht immer können Trauungen, Taufen, Beerdigungen und Kindersegnungen in einem Gemeindeleben von den Geschwistern vor Ort gestemmt werden. Durch die Beziehung zum Netzwerk sind Brüder da, die diese Dienste tragen können.
Ältestenschulung: Um der Selbstständigkeit zuzuarbeiten, werden Brüder aus dem Kreis der Gemeindegründung durch andere erfahrene Älteste für den Dienst eines Hirten vor Ort geschult. Dafür verwenden wir das Material von Alexander Strauch (Biblische Ältestenschaft). Für diesen Prozess rechnen wir mit einem Jahr Schulung.
Predigerschulung: Damit die entstehende Gemeinde sich auch in ihren Veranstaltungen geistlich selbst versorgen kann, ist es uns ein Anliegen, Brüder vor Ort zuzurüsten, ihrer Gemeinde durch Verkündigung zu dienen. Mit dem Predigtleitfaden (www.predigtleitfaden.de) haben wir ein Werkzeug, das nach einer eintägigen Schulung effektiv dazu beiträgt.

Wenn die Gemeindegründung in Zusammenarbeit mit dem Missionswerk EfA geschieht, trägt EfA in diesen beiden ersten Phasen eine direkte Verantwortung für die Entwicklung der Arbeit vor Ort. Dies geschieht vor allem durch Absprachen, Ältestendienst, administrative Unterstützung und seelsorgerliche Begleitung.

IN DEN PHASEN DER SELBSTSTÄNDIGKEIT (3) UND HANDLUNGSREIFE (4)

Standortbestimmung: Wenn eine Gemeinde das Gefühl hat, auf der Stelle zu treten, oder nicht mehr genau weiß, in welcher Richtung es weitergehen soll, helfen wir, durch eine Standortbestimmung herauszufinden, wo die Gemeinde steht und wie die nächsten Schritte konkret aussehen können. In der Regel sind nach einem Tag Nachdenken die Konturen dafür gezeichnet.
Konfliktbewältigung: Gottes Gnade soll auch sichtbar werden durch den Dienst eines Friedensstifters (Jak. 3,18). Streit, Missverständnisse oder Konflikte zwischen und unter Mitarbeitern müssen geklärt und ausgeräumt werden. Als eure Freunde aus dem EfA-Netzwerk ist das nicht unsere Lieblingsaufgabe, aber eine, die im Zuge von Gemeindegründung (leider) auch oft angefordert wird.
Abstimmung der Vorgehensweisen: „Wo keine Beratung ist, da scheitern Pläne, wo aber viele Ratgeber sind, da kommen sie zustande“ (Spr. 15,22). Wir können im Sinne dieser Worte nur „raten“: Setzt diesen Bibelvers auch als schon selbstständige Gemeinde immer wieder um. Lieber ein Telefonat mehr führen, als zu meinen: Es wird schon irgendwie passen. Sich nicht abzustimmen kann z. B. zu Doppelbelegungen von Terminen, konkurrierenden Veranstaltungen, Fehlentscheidungen in Bezug auf die Weiterentwicklung der Gemeinde, nicht bedachten Einflüssen und manchem mehr führen.
Ermutigung zur Gemeindegründung: Als Gemeinde kann man an einen Punkt kommen, an dem man 1. zufrieden ist mit dem, was läuft, und 2. sich damit hauptsächlich um sich dreht, weil die eigenen Aufgaben einen so in Beschlag nehmen. Wir ermutigen, darüber hinauszudenken und das Ziel einer neuen Gemeindegründung nicht aus dem Blick zu verlieren.
Beratung: Es ist unser Anliegen, die Erfahrung der letzten Jahrzehnte und die Führungen Gottes in bestehenden Arbeiten auch an die neuen Mitarbeiter weiterzugeben, die in ihrer Aufgabe vor Ort dienen. Ob es um Konzepte geht, um die Begleitung von Hauptamtlichen, um Fragen der Organisation, oder um Lehrfragen, immer sollen die biblische Weisheit und der Herr Jesus der Mittelpunkt sein: „Von mir kommt Rat und Tüchtigkeit; ich bin verständig, mein ist die Kraft“ (Spr. 8,14).

Wenn die Gemeindegründung in Zusammenarbeit mit dem Missionswerk EfA geschieht, trägt EfA in diesen beiden letzten Phasen eine indirekte Verantwortung für die Entwicklung der Arbeit vor Ort. Dies geschieht vor allem durch Beratung, Abstimmung der Vorgehensweisen, durch Aufzeigen von Konzepten, Ermutigung zur Gemeindegründung, und durch Begleitung von hauptamtlichen Mitarbeitern und Konfliktbewältigung.