Die nächsten Schritte in der Missionsarbeit
Gottes Werk der Gemeindegründung geschieht in verschiedenen Epochen, durch verschiedene Persönlichkeiten und Begabungen, in verschiedenen Umständen und Diensten. Gott sendet Missionare in sehr fruchtbare Situationen, und er mutet auch „Dürrezeiten“ zu. Mancher hat seinen Auftrag zu Hause, und ein Anderer geht in eine fremde Kultur. Einige Beobachtungen in der Apostelgeschichte machen deutlich: Es gibt auch nicht den Weg für Mission.
Wir kennen den Befehl zur weltweiten Missionsarbeit – an jede örtliche Gemeinde
(Mt. 28,18–20; Apg. 1,5.8)
Mancher Christ, manche Gemeinde muss daran
erinnert werden: Gottes Auftrag endet nicht an
der eigenen Gemeindetür oder Stadtgrenze. So,
wie wir überlegen, ob es eine neue
Kindergruppe oder einen Chor geben soll, ob
nächstes Jahr eine Zeltmission stattfinden soll
oder nicht – so fragen wir uns: Was ist Gottes
Auftrag an uns für den Landkreis, das
Bundesland, Deutschland, Europa, die Enden der
Erde? Selten höre ich von Ältestensitzungen, dass sie regelmäßig entlang an Mt. 9,36ff beten
(selbst nachlesen ☺).
Ist uns die Verantwortung für Weltmission
präsent? Wie fördern wir das? Das kann durch
unseren gemeinsamen Dienst von EfA
geschehen, sodass wir Gemeindegründung im
deutschsprachigen Europa unterstützen. Oder
durch einen der Missionare, der aus einer
unserer Gemeinden in andere Regionen gereist
ist.
Wir erkennen den Befehl zur weltweiten Missionsarbeit durch überraschende Umstände
(Apg. 8,1–4)
Obwohl die Gemeinde in Jerusalem sehr
lebendig war und einen weiten Dienst hatte, so
war die Prophetie aus Apg. 1,8 noch nicht
Realität. Gott benutzte eine „Eskalation“ um
Stephanus dazu, dass ein großer Teil der Christen
aus Jerusalem vertrieben wurde. Sie waren jetzt
bei „Phase 2 und 3“ aus Apg. 1,8 angekommen
(Judäa, Samaria). Verfolgung wurde zum
Auslöser für Mission, nach dem Motto von Josef:
„Ihr gedachtet es, böse zu machen, aber Gott
gedachte es gut zu machen“ (1. Mo. 50,20).
Ich hoffe nicht, dass erst eine solche Entwicklung
uns aufschreckt. Aber da kann der Gemeinde-
raum zu eng werden oder wird gekündigt.
Gott hat auch schon die dogmatisch oder
menschlich verursachte Spaltung einer Gemeinde
benutzt, um in einem neuen Stadtgebiet ein
neues Werk zu beginnen. Als Paulus und
Barnabas sich trennten, ging es ganz und gar
nicht friedlich zu – aber doch kannte der Herr
beide Herzen, gab jedem einen Partner – und
schon waren zwei Missionsteams unterwegs.
Paulus‘ Dienst ist bekannt. Barnabas stammte
aus Zypern und arbeitete nun in seiner Heimat,
und von dort wurden Missionare ausgesandt
nach Antiochien, um die Griechen zu
missionieren. Diesen Zweig der Arbeit, also
Zypern und Antiochia, betreute Barnabas (vgl.
Apg. 11,22; 15,39), weil er Zypriot war. Paulus ging
dort wohl nicht mehr hin (Apg. 13,4; 21,3).
Wir erkennen den Befehl zur weltweiten Missionsarbeit durch Gebet und Fasten
(Apg. 13,1–3)
Die Gemeinde damals war geistlich rege, und so
kam augenscheinlich die Gemeindeleitung (13,1)
zum ernsten Gebet unter Fasten zusammen.
Man hatte die turbulenten Zeiten der Verfolgung
erlebt, und jetzt war Saulus dazu gestoßen, der
eine besondere Berufung zur „Heidenmission“
erhalten hatte (Apg. 9,15) – der Phase 4 aus
Apg. 1,8 (vgl. Apg. 11,19).
Ich vermute darin den aktuellen Anlass für die
Gebetszeit. Sie diskutierten und berieten nicht, sondern beteten um klare Wegweisung. Sie
richteten sich ganz auf den Herrn aus, mit der
Erwartung seines Redens.
Wir erkennen den Befehl zur weltweiten Missionsarbeit durch sein konkretes Reden zur Gemeinde
(Apg. 13,2)
Wie nun der Heilige Geist sprach, ist nicht genau beschrieben, aber sie erhielten eine klare Wegweisung.
In unserer hektischen Welt scheinen Bereitschaft,
Fähigkeit und Verständnis dafür zu fehlen, die
individuelle Führung Gottes zu suchen. Ich weiß
auch um „Hörfehler“ in Bezug auf den Willen
Gottes; aber sollten wir nicht dennoch wieder
mehr den Herrn fragen: Herr, gib uns eine klare
Anweisung, wo, wie und durch wen wir arbeiten
sollen?
Wir erkennen den Befehl zur weltweiten Missionsarbeit durch die konkrete Berufung Einzelner
(Apg. 13,2; 9,15)
Es war immer wieder so, dass der Herr Arbeiter
in seine Ente rief. Manchmal geschah das durch
eine „lebendige“ Gemeinde, und manchmal
wurde eine Gemeinde durch eine Berufung
lebendig.
Wir sollten beten, dass der HERR Missionare
beruft – das „Feld ist weiß zur Ernte“ – und wir
sollen „handeln, bis ich wiederkomme“. Haben
wir als Älteste offene Augen für solche, die der
Herr berufen hat? Ermutigen wir sie? Oder
fürchten wir: Die „Unverzichtbaren“ gehen – und
wir leiden?
Wir erkennen den Befehl zur weltweiten Missionsarbeit durch verschlossene Türen
(Apg. 16,6ff.)
Gott leitete die ersten Missionare auch durch
Türen, die er selbst verschloss. Er hatte andere
Pläne als sie. Es war aber immer schon einfacher,
ein fahrendes Schiff zu steuern, als ein
verankertes. Sie waren unterwegs, wirkten,
machten Pläne – und blieben doch nahe beim
Herrn und verstanden, dass die heutige
Nordtürkei jetzt nicht „dran“ war. Das lässt umso
aufmerksamer fragen: „Herr, was willst du, dass
wir tun sollen?“
Wir erkennen den Befehl zur weltweiten Missionsarbeit durch Einladungen solcher, die den Herrn suchen
(Apg. 10,22; 16,9)
Stattdessen rief der HERR im Traum nach Europa
– ähnlich wie in Apg. 10,22, als Petrus erstmals zu
Heiden gerufen wurde.
Das war jener Weg, den der HERR in unserem
Dienst als EfA am häufigsten benutzt hat.
Er(n)ste Gläubige waren an einem Ort,
brauchten Unterstützung und baten darum – ein
Lehrer-Ehepaar in Regensburg; in Weiden eine
Adlige, die einen Bibelkreis betreute, und ein
Buchhändler, der einen Nachfolger suchte; zwei
ältere Schwestern am Bodensee, die für eine
Gemeinde beteten; eine Gruppe von Gläubigen
in Salzburg und Ober-Österreich, die einen
Hirten suchte usw.; ein „in die Jahre
gekommener“ Missionskreis in Leinfelden, der
Weiterführung und Verjüngung wünschte.
Gott hat viele Wege, die er benutzt. Mir scheint,
dass Punkt 3 zu allen Zeiten gilt. Ob das auf
unsere Agenda gesetzt werden sollte – für
Ältesten-Treffen, Gebetsstunden, EfA-Komitee-
sitzungen? Für deine persönliche Gebetszeit?
Wie Gott dich, deine Gemeinde, als
Gemeinschaft der Gemeinden von EfA führen
wird – das kann ich nicht sagen. Aber eines weiß
ich sicher: Weg hat er allerwegen, an Mitteln
fehlt’s ihm nicht … Wenn wir bitten nach seinem
Willen, dann hört er uns. Und weil Jesus bald
wiederkommt, sollten wir nicht weniger als unser
Möglichstes tun – oder: Mein Äußerstes für sein
Höchstes.